Vor 15 Jahren: Erdgipfel einst und heute

Fünf Jahre nach Rio fand der „zweite Erdgipfel“ statt. Das Resümee in der Wirtschaft & Umwelt 3/97 unterscheidet sich kaum von der aktuellen Einschätzung der Rio+20 Konferenz. Sie ist praktisch ohne Ergebnisse zu Ende gegangen. Die Umweltsituation hatte sich weiter verschärft und Fragen der Verteilungsgerechtigkeit spielten keine ernsthafte Rolle.      

„Die USA sind nicht bereit, eine Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen um 15 Prozent für das Jahr 2010 anzupeilen. Die gewichtigsten Gegner verpflichtender Reduktionsziele sind die USA, Kanada und Australien. Wenn diese sich zu keinem Reduktionsziel verpflichten, werden die anderen Industrienationen dies wohl auch nicht tun, von den Entwicklungsländern ganz zu schweigen. Aber auch in anderen Bereichen, die vor fünf Jahren in Rio verhandelt wurden, ging nichts weiter. Die bisher unverbindlichen Absichtserklärungen über Wälder wurden nicht zu einer verbindlichen Konvention umgewandelt, die Konventionen über die Wüstenbildung und die zur Biodiversität stehen ohne finanzielle Mittel da. Auch vom in Rio vereinbarten Ziel, dass die Industriestaaten 0,7 Prozent ihres BIP für Entwicklungsmaßnahmen aufwenden, ist man weiter entfernt denn je ...“