Wirtschaft & Umwelt - Zeitschrift für Umweltpolitik und Nachhaltigkeit

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Wasserverbrauch und Grundwasserressourcen 2021 und Prognose 2050 (in Milliarden Kubikmeter) 

Grundwasserversorgung unter Druck

Lebenselixier - Österreich verfügt über große natürliche Wasservorkommen, aber die Klimakrise stellt eine bereits deutlich spürbare Bedrohung dar. Sie wirkt sich auch auf die Wasserqualität aus, denn steigende Temperaturen verändern die mikrobielle Zusammensetzung des Wassers und beeinträchtigten die Ökosysteme. 70 Prozent des gesamten Wasserangebots (inklusive Oberflächengewässer) werden von Industrie und Gewerbe verbraucht, die Wasserversorgung der Haushalte (hauptsächlich aus Grundwasser) macht etwa ein Viertel aus und die Landwirtschaft verwendet 4 Prozent des Wassers. 
Laut Wasserschatz-Studie im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums verwenden Industrie und Gewerbe überwiegend (zu 85 Prozent) Oberflächenwasser und bis 2050 wird nur mit geringen Bedarfsveränderungen gerechnet. Die Versorgung der Haushalte wird laut Studie bis zu 15 Prozent mehr Wasser benötigen, der Bedarf der Landwirtschaft wird sich jedoch in etwa verdoppeln. Während daher der Wasserbedarf (Grund- und Oberflächenwasser) bis 2050 um 5 bis 7 Prozent steigen wird, wird ein Rückgang der Grundwasserressourcen um bis zu 23 Prozent erwartet, in manchen Regionen – vor allem in Ostösterreich – um bis zu 30 Prozent. Dort könnte das Grundwasser in Zukunft nicht mehr reichen.
Auch nach einem vergleichsweise feuchten Frühjahr ist nachhaltiger Klimaschutz sowie sparsame und effiziente Wassernutzung in allen Sektoren das Gebot der Stunde. Dazu zählen die Entsiegelung von Böden, der Vorrang der Trinkwasserversorgung und eine wassersparende Anpassung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung. SL