Auf einen Blick: EU, Europa und die ganze Welt

Brexit

Mit dem Vereinigten Königreich (UK) verlässt ein in Fragen des Klimaschutzes ambitionierter Staat die EU. Das Dokument mit den Grundzügen der britischen Politik nach dem Brexit erkennt das gemeinsame Interesse von UK und EU an Schritten gegen den Klimawandel und die beiderseitigen Vorteile einer umfassenden Übereinkunft zur Zusammenarbeit beim Klimawandel. Der Brexit macht es notwendig, dass sowohl die EU als auch UK neue Pläne vorlegen, was sie im Rahmen des Pariser Klimaabkommens zur Verringerung der Treibhausgasemissionen beitragen werden. Ende März hatte die britische Energieministerin Claire Perry angekündigt, dass UK zumindest bis 2020, also über den Brexit hinaus, im System des EU-Emissionshandels bleiben will.

Australiens Klimaziele

 Ende August musste der bisherige australische Premierminister Turnbull seinen Sessel räumen, weil er auch innerhalb seiner liberalen Partei nicht genügend Unterstützung für einen energiepolitischen Vorschlag erhielt, der Versorgungssicherheit und Emissionsreduktionen in der Energieindustrie zum Ziel hatte. Nun wird die australische Regierung vom früheren Finanzminister Morrison geführt wird, der als wenig fortschrittlich in Klimafragen gilt. Im Gegensatz zu anderen Kandidaten für das Amt des Premierministers wird aber erwartet, dass er nicht den Ausstieg Australiens aus dem Pariser Klimaschutz-Abkommen anstrebt. Neue Aktivitäten im Klimaschutz brauche es aber nicht, so Morrison; die derzeit verfügbaren Technologien und die Mengen an erneuerbaren Energien seien für die Pariser Klimaschutz-Ziele ausreichend.

Ohne Eisbrecher

Maersk, die weltweit größte Containerschiff-Reederei, testet mit dem Containerschiff „Venta“ die sogenannte Nordostpassage, die Route von Wladiwostok am Japanischen Meer durch die Beringsee nördlich um Russland in die Nordsee bis nach St. Petersburg in der Ostsee. Diese Route zwischen Europa und China bzw. Japan, die im Vergleich zur Sues-Route 5000 km kürzer ist, war früher wegen der fast durchgehenden Vereisung nicht von Interesse, sie ist aber durch den Rückzug des Eises in Folge des Klimawandels mittlerweile in den Sommermonaten meist durchgängig befahrbar. Maersk will bei der Fahrt wissenschaftliche Daten sammeln. Eine regelmäßige Befahrung der Nordostpassage ist noch nicht geplant.

Ökostrom

 Im US-Bundesstaat Kalifornien wurde ein Gesetz verabschiedet, das Elektrizitätsversorgungsunternehmen verpflichtet, bis 2045 Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Als Zwischenziel sollen es 60 Prozent bis 2030 sein. Der Gouverneur von Kalifornien, der Demokrat Jerry Brown, machte bei der Unterzeichnung des Gesetzes klar, dass damit auch dem Kurs der Trump-Regierung gegengesteuert werden solle, die den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt hat. Damit ist Kalifornien nach Hawaii der zweite US-Staat, der gänzlich auf erneuerbare Elektrizität umstellen will. Brown betonte, dass der Schritt nicht zu unterschätzen sei, da Kalifornien für sich genommen die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt wäre.