Wirtschaft & Umwelt - Zeitschrift für Umweltpolitik und Nachhaltigkeit

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Licht und Schatten beim Preistreiber Verkehr  

Inflation Im April 2022 haben die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr mit +7,2 Prozent erneut dramatisch zugelegt. Eine so hohe Teuerungsrate haben wir in Österreich zuletzt im Oktober 1981 als Folge des ersten Golfkrieges erlebt. Aktuell sind die gestiegenen Ausgaben für Verkehr und Wohnen (vor allem für Gas und Strom) für drei Fünftel der Inflation verantwortlich. 
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Preise für Verkehr durchschnittlich um 17,7 Prozent an. Sie beeinflussten die allgemeine Teuerung mit +2,44 Prozentpunkten und erwiesen sich damit weiterhin als stärkste Preistreiber. Hauptverantwortlich dafür waren die Treibstoffpreise, die um 49,1 Prozent höher waren als vor einem Jahr (Einfluss: +1,64 Prozentpunkte). 
Auch gebrauchte Kfz kosteten um 19,2 Prozent mehr, neue Fahrzeuge um 7,0 Prozent. Unter den Verkehrskosten mit Abstand am stärksten gestiegen sind die Preise für Dieseltreibstoff (+ 56,4 Prozent) und für Superbenzin (+ 39,9 Prozent), beide haben einen großen direkten Einfluss auf die Inflation (Diesel 1,05 Prozentpunkte, Superbenzin 0,58 Prozentpunkte). Einen wichtigen preisdämpfenden Einfluss haben nur die Kosten des öffentlichen Verkehrs durch die Einführung der (regionalen und österreichweiten) Klimatickets: Pendlerkarten bzw. Jahreskarten sind im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent billiger geworden. Ihr Einfluss auf die allgemeine Inflation ist jedoch mit – 0,04 Prozentpunkten gering. Gerade für die Pendler:innen ist es daher wichtig, dass es flächendeckend ein passendes Angebot im öffentlichen Verkehr gibt, weil er billiger, krisensicherer und klimafreundlich ist. SL