Wirtschaft & Umwelt - Zeitschrift für Umweltpolitik und Nachhaltigkeit

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Mehr Treibhausgas-Emissionen als vor Corona

Politikversagen   Trotz der spürbaren Folgen der Klimaerwärmung greifen in ganz Europa bisher Klimaschutzmaßnahmen kaum. Die EU-Staaten haben im ersten Quartal dieses Jahres fast so viele klimaschädliche Gase ausgestoßen wie im gleichen Zeitraum vor der Pandemie. Österreich gehört zu den Ländern mit einem überdurchschnittlichen Anstieg, im 1. Quartal 2022 lagen die CO2-Emissionen mit 20,2 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent hier bereits wieder über jenen des 1. Quartals 2019 mit 19,3 Mio. Tonnen.
Nach einem Rückgang der Treibhausgasemissionen in den Pandemiejahren 2020 und 2021 wurden in der EU zwischen Jänner und März 2022 laut Statistikbehörde Eurostat 1.029 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) und andere Treibhausgase emittiert. Im gleichen Quartal 2019 waren es 1.035 Million Tonnen. 
Grund für den neuerlichen Anstieg ist vor allem die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise. In allen Wirtschaftssektoren außer bei den Haushalten, wo die Emissionen gleichblieben, ist 2022 gegenüber 2021 ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Am stärksten ist der Ausstoß im Transport und in der Lagerung (plus 21 Prozent), im Bergbau (plus 15 Prozent) und im Bauwesen (plus 11 Prozent) angestiegen. 
Bei den Ländern verzeichnen 2022 nur die Niederlande und Finnland einen Rückgang der CO2-Emissionen gegenüber dem Vorjahresquartal. In Österreich stieg der Ausstoß um 11,1 Prozent an und liegt damit wieder deutlich über dem Vor-Corona-Niveau, Deutschland liegt mit 2,3 Prozent unter dem EU-Durchschnitt von plus 5,7 Prozent. Am meisten Zuwachs verzeichneten Bulgarien, Malta und Irland. SL