Auf einen Blick: EU, Europa und die ganze Welt

USA-Wahl und Pariser Abkommen

Der scheidende Präsident der USA, Donald Trump, äußerte wiederholt, dass er den Klimawandel für eine Erfindung halte und dass Klimapolitik der Wirtschaft schade. Daher kündigte er an, dass die USA das Klimaabkommen von Paris aufkündigen würden. Wegen verschiedener Fristenläufe wurde der Austritt der USA aus dem Abkommen am 4. November 2020, einen Tag nach der Präsidentschaftswahl, rechtswirksam. Neben dem Umgang mit der Corona-Krise war der Klimawandel ein wesentliches Wahlkampfthema. Der demokratische künftige Präsident Joe Biden sieht den Klimawandel als Notstand und will rasch wieder dem Pariser Abkommen beitreten sowie die Finanzierung der internationalen Zusammenarbeit wieder aufnehmen. Biden versprach auch, den Bau der umstrittenen Keystone XL Pipeline zu stoppen und die Subvention fossiler Brennstoffe in den USA zurückzufahren.

Luftqualität in Indien

Die Luftqualität vieler Städte in Indien gehört zur schlechtesten der Welt. Im Herbst steigt gewöhnlich die Konzentration an Feinstaub (PM2.5) wegen der Verbrennung von Ernterückständen auf Feldern und wegen der vermehrten Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken. In New Delhi wurden nun 370 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m3) gemessen, das ist 14-mal so viel wie die WHO als Grenzwert vorschlägt. Für Menschen, die an COVID-19 erkranken, bedeutet die schlechte Luftqualität eine weitere Belastung, die zu einem schwereren Verlauf der Krankheit führen kann.

Blei in der Umwelt

Traditionell wird Blei für Schrot bei der Vogeljagd und als Gewicht beim Fischen verwendet. Dadurch, so wird geschätzt, gelangen in der EU pro Jahr etwa 21.000 bis 27.000 Tonnen Blei in die Umwelt. Blei schädigt und vergiftet dort Wasserorganismen, vor allem Wasservögel. Seit langem gibt es daher Initiativen, diese Verwendungen EU-weit zu verbieten. Nun hat der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments dem Verbot der Verwendung von Blei bei Jagd und Fischerei in Feuchtgebieten grünes Licht gegeben. Rechtlich soll das durch einen Zusatz in der Liste der Beschränkungen in der REACH-Verordnung geschehen.

Schärfere Klimaziele in der EU

Schon bei ihrer Kandidatur warb die nunmehrige Präsidentin der Europäischen Kommission (EK), Ursula von der Leyen, für eine Verschärfung der Klimaziele der EU bis 2030. Im September legte die EK im Rahmen des Green Deal den Vorschlag (COM(2020) 562 final) vor, dass die EU insgesamt ihre Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um mindestens 55 Prozent verringern solle, anstatt wie bisher vorgesehen, um 40 Prozent. Im Oktober diskutierte der Rat dieses Ziel, die Entscheidung darüber wurde aber auf Dezember vertagt. Denn insbesondere Polen zögert bei der Zustimmung zu diesem Ziel. In Polen wird ein großer Teil der Elektrizität aus Kohle erzeugt. Die Kosten der Transformation, aber auch ihre Auswirkungen auf die Beschäftigung in den Kohlerevieren, stellen das Land vor große Herausforderungen.