Kommentar: Klimakrise: Auf die Arbeit kommt es an!

Um der Klimakrise wirksam zu begegnen, reicht es nicht, Konsumgewohnheiten zu ändern. Nicht der Verzicht formt die Zukunft, sondern die Arbeit: Was wir durch Arbeit produzieren, wird auch konsumiert. Dementsprechend müssen wir anders produzieren und die Arbeitnehmer:innen ins Zentrum des sozialen und ökologischen Umbaus stellen. Denn die kapitalistische Logik folgt dem Wachstumsimperativ und vernachlässigt systematisch planetare Grenzen, soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Teilhabe. Um das zu ändern, braucht es unter anderem einen umfassenden Ausbau der betrieblichen Mitbestimmung hin zu einer echten Wirtschaftsdemokratie. Arbeitnehmer:innen sollen befähigt werden, aktiv mitzuentscheiden, was, wie und für wen produziert wird.

Dabei müssen wir nicht bei null beginnen. Bereits 1919 wurde im Betriebsrätegesetz die Grundlage für betriebliche Mitbestimmungsrechte und eine demokratischere Wirtschaftsordnung gelegt. Erstmals mussten Betriebsräte und Gewerkschaften in großen Betrieben nicht nur über die Ausrichtung des Unternehmens informiert, sondern zumindest formal in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. 

Um den sozialen und ökologischen Umbau nicht auf dem Rücken der Vielen, sondern gemeinsam mit ihnen zu gestalten, müssen diese Mitbestimmungsrechte deutlich gestärkt werden. Denn Klimaschutz kann nur erfolgreich sein, wenn er demokratisch organisiert wird – durch die aktive und starke Beteiligung der Arbeitnehmer:innen.