Wirtschaft & Umwelt - Zeitschrift für Umweltpolitik und Nachhaltigkeit

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Bis zum Ende des Jahrhunderts kann die Erwärmung in Österreich mehr als 4°C betragen. Heute – bei einer Temperaturänderung von +2,4°C – sind die hitzebedingten Belastungen in einigen Bereichen bereits problematisch, bis 2100 können sie fast überall sehr hoch sein. Quelle: Zweiter Österreichischer Sachstandsbericht zum Klimawandel | AAR2

Besorgniserregende Risiken 

Klimaerhitzung   In Österreich treffen wir heute Entscheidungen, die Auswirkungen für die nächsten Jahrhunderte haben werden. Denn selbst wenn wir Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise ergreifen, wird es so lange dauern, bis die CO2-Mengen in der Atmosphäre wieder zurückgehen. Je weniger Ausstoß heute, desto weniger Erhitzung morgen. Jedes Zehntelgrad entscheidet darüber, wie risikoreich das Leben zukünftiger Generationen in Österreich sein wird. Der zweite Sachstandsbericht zum Klimawandel in Österreich zeigt dies auf.

Schon heute können die Wissenschaftler:innen mit Sicherheit sagen, dass es einen Zuwachs „moderater“ klimabedingter Risiken in Österreich gibt. Aktuell beträgt die globale Erwärmung 1,4 Grad Celsius. Das alpine Österreich heizt sich stärker auf als Länder, die am Meer liegen, und wird eine mittlere Temperaturänderung von 3,1 Grad verzeichnen. 

Zwar sinken die Treibhausgasemissionen in Österreich, doch die Anpassungsbemühungen sind noch unzureichend, um den zunehmenden Klimarisiken zu begegnen. Bei den umgesetzten politischen Maßnahmen ist ein globaler Anstieg der Durchschnittstemperatur von etwa 2,7 Grad Celsius bis zum Ende des 21. Jahrhunderts zu erwarten.

Auswirkungen auf Gesundheit, Natur und Wirtschaft

Die Folgen für Gesundheit und Wohlbefinden sind beträchtlich. Wer in heißen Sommernächten auch bei offenem Fenster keinen Schlaf findet, ist weniger produktiv und akut gesundheitsgefährdet. Am Ende des Jahrhunderts wird dieses Risiko in Österreich „hoch“ oder „sehr hoch“ sein.

Ebenso wird das Risiko für Nutzpflanzen und Wälder „hoch“, die Wasserknappheit wird steigen und zugleich die Schäden durch Starkregen, weil die Klimaerwärmung die Wetterextreme verstärkt. Um diesen laut Sachstandsbericht heute als weitgehend gesichert anzunehmenden Gefahren zu entgehen, sollte nun ein klar definierter, langfristiger Dekarbonisierungspfad eingeschlagen werden, der weitreichende Maßnahmen in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen umfasst. FJ