Der niederösterreichische FPÖ-Landesparteiobmann und Verkehrslandesrat Udo Landbauer möchte Österreich auf die Überholspur bringen und endlich das „Ausbremsen unserer fleißigen Pendler“ beenden, die „das Land am Laufen halten“. Am Schnelllaufen halten – vermutlich. Keiner ist beim Kulturkampf um den schwersten Bleifuß flotter unterwegs als Landbauer. Noch bevor wer „Wroooom-Wroooom“ sagen kann, bekommt das Land dank dieses rasenden „Fortschritts“ mehr Lärm, mehr Gefahr und mehr Energieverbrauch. FJ
Ein Jahr ohne Verkehrstote
In Helsinki ist seit einem Jahr kein Mensch mehr bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Das in Europa einmalige Erfolgsrezept: flächendeckende Tempolimits von 30 km/h, verkehrsberuhigende Maßnahmen und ein gut ausgebautes Öffi-Netz. Auch die Infrastruktur für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen wurde zuletzt deutlich verbessert. Um Unfälle mit E-Scootern zu vermeiden, gelten besonders strenge Regeln: tagsüber 20 km/h, nachts 15 km/h – und in Wochenendnächten sind die Leihgeräte sogar verboten. LW
Photovoltaikspende für energiearme Haushalte
In Österreich steigt die Energiearmut stetig. Laut Statistik Austria ist mittlerweile rund jede:r Zwanzigste betroffen. Das sind Menschen, die ihre Wohnung nicht ausreichend heizen oder kühlen können, denen es an geeigneter Beleuchtung fehlt oder die alltägliche Haushaltsgeräte wie Herd und Waschmaschine nicht selbstverständlich nutzen können. Mit der Caritas-Stromspende in Kooperation mit Robin Powerhood können Haushalte, die ihren eigenen Sonnenstrom produzieren, Überschüsse spenden. SI
Anreizschaffende Maßnahmen
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) möchte den Klimaschutz nicht „diktieren“, sondern die Bevölkerung „mitnehmen“. Nun wohnen aber beispielsweise 43 Prozent aller Haushalte in Österreich zur Miete. Diese Menschen haben meist keine Möglichkeit, auf eine saubere Heizung umzusteigen. Ebenso hat rund die Hälfte der Bevölkerung an ihrem Wohnort keine guten Öffis. Wie will Totschnig deren Autoabhängigkeit beseitigen und sie „mitnehmen“? Bräuchte es hier nicht eher eine „Öffensive“? HH
„Klima Intuition“
Die Bank JPMorgan hat unter dem Titel „Klima Intuition“ eine Abschätzung der Klimawandelfolgen veröffentlicht. Darin kommt sie zu dem Schluss, dass ein Temperaturanstieg von mehr als 5 Grad möglich sei, der das Absinken des weltweiten BIP um 100 Prozent bedeuten würde. Diesen zivilisationsbeendenden Temperaturanstieg beziffert die Bank mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 20 Prozent. Die Chancen der Menschheit stünden somit schlechter – wie die Studie wortwörtlich sagt – als bei einem Spiel Russisch Roulette. FJ